Als Papiergroßhändler wollen und können wir uns an dieser Stelle schwerpunktmäßig nur auf das Thema Papier im PSO beschränken.
Wenn Behauptungen über die PSO-Eignung von Papieren verbreitet werden, sind diese oftmals messtechnisch nicht oder unzureichend untermauert. Z. B. wird der für die Beurteilung wesentliche Faktor „Messmethode“ oft nicht klar formuliert.
Die Inapa Deutschland hat die Eignung ihrer Papiere für den PSO deshalb durch die FOGRA, also die Institution, die den PSO wesentlich mit entwickelt hat, prüfen lassen. Damit Sie mehr Sicherheit bei der Auswahl Ihrer Papiere haben.
Prozess-Standard Offset = die industrielle und standardisierte Produktion von Drucksachen nach einem verbindlichen Qualitätsmaßstab
Entwickelt von dem Verband der Druck- und Medienindustrie ( BVDM ) in Zusammenarbeit mit der FOGRA und der UGRA.
Der PSO ist verankert in der ISO-Norm 12647-2
Die Anforderungen an den Bedruckstoff werden durch die PSO-Norm 12647-2 mitgeregelt. Im Gegensatz zur Farbe gibt es keine gesamtheitliche ISO-Norm für Papier. Nur einzelne festgelegte Eigenschaften, wie z.b. Weiße und Helligkeit haben eine eigene ISO-Norm.
Im PSO festgelegte Bedruckstoffkategorien (Quelle: Wikipedia):
Jeder Druckbetrieb besitzt ein Densitometer ein, um damit die Farbdichte auf dem Papier zu ermitteln. Für den PSO ist dagegen die Messung mit einem Spektralfotometer notwendig. Denn hier geht es um etwas anderes:
Mit dem Spektralfotometer wird nicht die Farbmenge, sondern die Farbwirkung im Zusammenspiel mit dem Farbort des Papiers gemessen.
Um die Vorgaben des PSO zu erreichen, muss der Drucker also Papiere einsetzen, die dem in der Norm festgelegten Farbort möglichst nahe kommen. Diesen Wert nennt man den L* a* b* Wert.
Das „Idealpapier“ für den PSO-Standard ist gelb. Der Kunde will weiß.
Die Papierlieferanten stehen damit vor einer Herausforderung: Um die Sollwerte des PSO zu erreichen, braucht der Drucker ein Papier, das den Vorgaben möglichst nahe kommt – und folglich gelblich ist. Andererseits wünschen seine Kunden ein möglichst weißes Papier. Und hohe Weiße wird primär durch optische Aufheller erzielt.
Diese optischen Aufheller werden im Zusammenhang mit dem PSO zum Problem. Beim PSO geht es um die optische Wirkung von Farben auf einem Papier. Aber die von den Druckern verwendeten Messgeräte können den Einfluss des optischen Aufhellers auf diese Wirkung nicht erfassen.
Würden drei Drucker das gleiche Papier mit drei Geräten messen, erhielten sie wahrscheinlich sehr unterschiedliche Ergebnisse.
Die Papier-Industrie misst auch nach der Methode D65, Beobachterwinkel 10°. Die Messgeräte der Druckindustrie können jedoch nicht wie die Geräte der Papierindustrie aufeinander abgestimmt/kalibriert werden, dass auch mehrere Geräte den gleichen Wert anzeigen.
FAZIT: Die technischen Möglichkeiten, Papier zu messen sind in den Druckbetrieben nicht so umfangreich wie in der Papierindustrie, die darauf aufgelegt ist.
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an unseren Druckspezialisten.